Kanada 1997

Im Jahre 1997 war´s wieder soweit. Auf nach Canada. Dieses Jahr ging es für 4 Wochen nach Red Lake (Ontario). Mit dabei waren Erika u. Ferdl, Brigitte u. Norbert, Manfred (mein Sohn) und ich. In Red Lake treffen wir einen Österreicher, Erwin Schönmaier, der schon seit ca. 30 Jahren dort lebt. Er stellte uns bei einem Fest den Einheimischen vor und natürlich wundern sich alle das es Leute gibt die so etwas freiwillig machen. Was wissen die schon was schön ist ! Weiter´s trafen wir noch einen echten Trapper. Sein Name ist Don und er lebt nach wie vor nur vom Jagen. Am nächsten Tag ging es voller Erwartung los. Nach dem Einkauf von Grundnahrungsmitteln ließen wir uns von einem School Bus an eine geeignete Stelle bringen von der wir unsere Wildnistour beginnen und somit mit den Booten losrudern konnten. Wir hatten eine Seen Tour geplant, da auch Frauen (Brigitte und Erika)
Brigitte & Norbert, Ferdl & Erika, Manfred und ich

und ein Kind (Manfred war 12 Jahre alt) mit waren. Nichts desto trotz mussten wir ein wenig weg von der Zivilisation. Mit den 3 Booten, 2 hatten wir aus Österreich mitgenommen und das dritte Kanu mieteten wir in Red Lake, ruderten wir 2 Tage bis wir glaubten endlich weit genug von der Ortschaft Red Lake entfernt zu sein. Unter anderem mussten wir die Boote und die Ausrüstung über einen Berg tragen oder flussaufwärts über Stromschnellen ziehen und natürlich rudern, rudern, und rudern bis wir schließlich zu einem sehr schönen Platz, gelegen an einem riesigen See, kamen. Dort verbrachten wir ca. 1 1/2 Wochen. Dadurch das auch das Wetter mitspielte war es eine traumhafte Zeit. Nur Sonne (bis zu 32 °) und dazu Fischen, Beeren sammeln und jagen.

Hecht von einem Meter LängeHier fing auch Ferdl einen seiner größten Hechte. 1 Meter und sehr aggressiv. Er attackierte uns beim Versuch ihn an der Angelleine aus dem Wasser zu ziehen. Er hatte aber keine Chance da wir ihn schließlich zu zweit ans Ufer hievten. Nach den besagten ca. 1 1/2 Wochen beschlossen wir wieder weiter zu ziehen. Obwohl die Gegend am See sehr schön war wollten wir nicht zu lange an einem Ort bleiben. Erstens mussten wir wenn wir Feuerholz benötigten es schon von sehr weit herbei holen, da um das Lager bereits alle Holzstücke aufgesammelt wurden, und zweitens, Canada ist sooooo groß und wir wollten auch eine etwas andere Gegend erkunden. Nicht das es uns Langweilig wurde, nein. Ich kann mir sowieso nicht vorstellen das es einem in Canada langweilig wird, da man immer etwas zu tun hat. Der Tag beginnt mit Feuer machen, Frühstücken, Legschnüre und Fallen kontrollieren, Feuerholz sammeln, Brot backen, Beeren sammeln, Kochen, Fischen, Krebse sammeln, und und und... Und sollte es einem doch langweilig werden, dann könnte man am Lager- bzw. Wohnkomfort arbeiten und z.B. eine Bank und einen Tisch bauen. Aber auch sonst gibt es einiges zu tun, wie Gegenstände oder Kleidung nähen, kleben oder sonst reparieren. Also wie gesagt, es kann einem schlicht und einfach nicht Fad werden.

Tja mit dem Lagerwechsel änderte sich auch das Wetter wie ihr sehen könnt. Die weiteren 2 Wochen hatten wir nur Regen. Da heißt es schon sich zu überwinden. Überhaupt in der Früh aus dem warmen Schlafsack rauszuklettern und die oben angeführten Tätigkeiten zu beginnen. Denn nicht nur das Feuer machen ist schwieriger, nein auch die ganzen Sachen sind immer leicht feucht, kalt und wollen und wollen nicht trocknen. Da muss man schon ziemlich nahe zum Feuer. Tja Manfred liebte das Wasser
Bänke und Sitze aus Birkenholz als wenn wir nicht schon rein genug wärenauch. Immer wenn er aus dem Lager ging um sich beim Wasser umzusehen oder zu angeln wussten wir, er kommt mit nassen Füße wieder zurück. Also hatte ich immer einiges zu tun um die ganzen Kleidungsstücke beim Feuer zu trocknen. Da aber auch die schönste Zeit vorüber geht wurde es Zeit sich auf den Heimweg zu machen. Wie beim herrudern fuhr die Brigitte mit Norbert, die Erika alleine im Kajak und Manfred, Ferdl und ich in einem starren Kanu. Wir mussten ca. 35 km zurück nach Red Lake rudern. Dazu planten wir ca. 2 Tage ein. Wir mussten wieder die Stromschnellen passieren. Nur diesmal dachten wir, wozu die Boote ziehen, durchrudern ist die Devise. Tja ein fataler Fehler, mehr oder weniger. Wir waren viel zu schwer mit unserer Ausrüstung beladen denn sowohl Erika mit ihrem Explorer Kajak als auch wir gingen baden (wir kenterten). Anschließend mussten wir an Land um unsere Kleidung zu trocknen da es nach wie vor regnete und sich die Sonne versteckte. Bei dieser Gelegenheit zog Norbert noch 3 recht große Zander aus dem Fluss. Das Essen war gesichert für den letzten Tag.

Nachdem die Kleidung so einigermaßen trocken war gingen wir die letzten Etappe an. Nach ein par Stunden rudern fanden wir eine kleinen Insel, auf der wir zum letzten Mal auf dieser Tour im freien übernachteten. Diese Insel war nicht sehr weit entfernt von Red Lake, unserem Ausgangs- bzw. unserem Endpunkt der Reise. Nun hatte schließlich auch das Wetter Mitleid mit uns. Am letzten Tag kam die Sonne aus ihrer Deckung hervor und so konnten wir noch unsere komplette Ausrüstung, Planen, Kleidungsstücke udgl. trocknen. Anschließend blieben wir noch einen Tag in Red Lake bevor es leider wieder mit dem Flugzeug von Red Lake über Winnipeg - Toronto - Zürich - nach Wien ging.


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